Wer der Aussage, dass der " normale " DDR Bürger völlig unbehelligt die amerkanische Botschaft aufsuchen konnte, den werden wohl die nachstehenden Ausführungen vom Gegenteil überzeugen und man wird eher den Erlebnissen von Wolfgang glaubenschenken.
Wenn es Personen gab, für die sich die Stasi nicht oder vielleicht weniger interessierte, wenn sie die amerikanische Botschaft aufsuchten, so könnten diese ja auch im Dienste des MfS gestanden haben ?
Genügend Spitzel hatte das MfS ja innerhalb und ausserhalb des Gebäudes postiert. Das garantiert nicht um untätig zu sein, wie es der User " Thoth " uns weismachen will.
Siehe hier:
Nach außen hin wirkten sie harmlos. Die Männer und Frauen, die in den Büros rund um die US-Botschaft in Ost-Berlin zur Arbeit gingen, gehörten offiziell zur Arbeitsgruppe eines Kombinats-Generaldirektors oder zur Kontrollabteilung des Außenhandelsministers. Oder zur Außenstelle des SED-Betriebs Zentrag. Tatsächlich waren sie Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Von Beobachtungsstützpunkten in der Clara-Zetkin-Straße (heute Dorotheenstraße) und der Mittelstraße nahmen sie die US-Vertretung in der Neustädtischen Kirchstraße 4-5 ins Visier. Ihr Ziel: die Botschaftsmitarbeiter und Besucher auszuforschen. Das MfS hörte aber auch die Telefone ab und kontrollierte die Post. Laut den Akten der Stasi-Unterlagenbehörde war die US-Botschaft zu DDR-Zeiten einer fast totalen Überwachung ausgesetzt. Dabei wollte die Stasi vor allem Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA ausfindig machen, aber zugleich feststellen, wer die Bibliothek der Botschaft und die Filmvorführungen besucht - um Regierungsgegner unter den DDR-Bürgern zu ermitteln.
Überwachungskameras und Fotoapparate waren auf jeden Eingang der Botschaft gerichtet. Die Stasi war nicht nur vor dem Gebäude in Stellung gegangen. Sie hatte ihre Leute auch in das Haus eingeschleust. Aus den Akten der für Spionageabwehr zuständigen Hauptabteilung II des MfS geht hervor, dass im Januar 1987 insgesamt 21 inoffizielle Mitarbeiter (IM) in der Botschaft eingesetzt waren - DDR-Bürger, die als Kraftfahrer, Sekretärinnen, Dolmetscher, Handwerker und Reinigungskräfte eingestellt worden waren. Vermittelt vom DDR-Dienstleistungsamt für ausländischen Vertretungen (DAV). Das DAV stellte damals auf Anforderung der Botschaften Personal zur Verfügung. In der US-Botschaft waren nach der Eröffnung 1974 erst 16 und ab 1982 schließlich 27 DAV-Beschäftigte angestellt. Ihren Lohn erhielten sie vom DAV. Das DAV wiederum bekam Geld von der US-Botschaft.
"Wir wussten, dass wir abgehört werden", sagt ein britischer Mitarbeiter der US-Botschaft, der damals in Ost-Berlin tätig war. "Wenn man telefonieren wollte, hat man beim Abheben des Hörers immer ein Doppelklick gehört." Die US-Diplomaten hatten sich auf die Stasi im eigenen Haus eingestellt. Die DDR-Bürger durften nur den Keller, das Erdgeschoss und das erste Geschoss des Botschaftsgebäudes betreten. Die übrigen Stockwerke waren tabu. Putzkräfte durften in die oberen Etagen, wurden aber von US-Marineinfanteristen bewacht. Lange bevor die US-Botschaft in Ost-Berlin eröffnet wurde, legte die Hauptabteilung II am 12. Oktober 1974 einen "Maßnahmeplan" zum Umgang mit den Amerikanern vor. 13 inoffizielle Mitarbeiter und IM-Kandidaten aus Kreisen des DAV standen zunächst zum Einsatz in der Botschaft bereit. Unterstützung sollten sie durch einen Offizier im besonderen Einsatz (OibE) von der Stasi erhalten. Er war als Hausmeister für die Neustädtische Kirchstraße vorgesehen. Dort residierten die Amerikaner ab Februar 1977. Davor hatten sie vom Dezember 1974 bis zum Januar 1977 im Haus Schadowstraße 6-9 gearbeitet. Das Haus war für die Amerikaner jedoch zu klein. Argwöhnisch verfolgte die Stasi jeden Kontakt der US-Botschaft in der DDR.
Zu "feindlich-negativen Kunst- und Kulturschaffenden", wie regierungskritische Künstler im offiziellen Jargon hießen, genauso wie zu Wissenschaftlern und Journalisten. Auch Filmvorführungen und das Buchangebot in der Botschaftsbibliothek stellten aus Sicht der Stasi eine Gefahr dar. Filme und Literatur hätten "zum Teil antisozialistischen Charakter" und verherrlichten "die amerikanische Lebensweise", heißt es in einem Bericht der Hauptabteilung II. Sie würden eingesetzt, um "gezielt auf die jugendlichen Besucher ideologisch einzuwirken". Gezeigt wurden Filme wie "Alice im Wunderland" und "Superman". In Ost-Berlin sprach sich schnell rum, was es in der US-Botschaft zu sehen gab. Im September 1987 zählte die Stasi 1909 Personen, die die Bibliothek besuchten - das waren zwölfmal so viele wie im September 1986, merkten die Geheimdienstmitarbeiter an
Weiter hier:
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/d ... 69830.html" Der Interessierte "