DDR Vertretungen in USA

Themen zu diplomatischen Beziehung zwischen beiden deutschen Staaten

DDR Vertretungen in USA

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2024, 11:34

Hat jemand Bilder oder Infos über die damaligen DDR Vertretungen in Washington und New York (Manhattan)??

Hat wohl die HV A alle vernichtet..... [denken]

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Re: DDR Vertretungen in USA

Beitragvon Merkur » 14. Januar 2024, 12:28

Im Gegenteil, drei HV A-Mitarbeiter haben dahingehend ihre Erinnerungen geschrieben. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: DDR Vertretungen in USA

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2024, 16:27

Merkur hat geschrieben:Im Gegenteil, drei HV A-Mitarbeiter haben dahingehend ihre Erinnerungen geschrieben. [wink]


Bitte stell doch nur ein Bild dieser Vertretungen mal ein. Von Manhattan liegt mir ne Info vor. Weißt du, was sich dort ganz oben befand?

Dennoch haben Ex Diplomaten berichtet, dass fast alle Akten vernichtet worden.

Welche Erinnerungen meinst du?

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Re: DDR Vertretungen in USA

Beitragvon Merkur » 14. Januar 2024, 16:54

Ich bin ja nun kein Sammler von Stadt-/Gebäudefotos. Mich haben allerdings die operativen Aktivitäten der Aufklärung in den USA interessiert und daher habe ich die Erinnerungen der Protagonisten gelesen. Genannt seien in diesem Zusammenhang:
- Manfred Kleinpeter, Deckname „Leutnant Wagner“
- Horst Joachimi, Begegnung mit der Wahrheit
- Günter Enterlein, Vom Brodway zum Adlergestell.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: DDR Vertretungen in USA

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2024, 17:41

Ok, dann schau ich mal, ob ich da etwas bestelle. Allerdings, wenn ich beim ersten Buch die Rezensionen lesen, bin ich etwas abgeschreckt.

Das letzte Buch erscheint noch eher interessant zu sein. Zumal ich Enterlein schon etwas kenne, ich weiß, wie er sich in NYC verliebt hat. Auch wenn er das nicht sagen durfte.

Ansonsten gibts hier ne Zusammenfassung, weiß nicht, ob du den Inhalt kennst.

https://www.kommunismusgeschichte.de/jh ... heit?type=

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Re: DDR Vertretungen in USA

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2024, 19:37

Es gibt bei google offensichtlich keine Fotos der Residenzen der DDR. [blush]

Immerhin weiß man aber, wer was war:

Die Legal abgedeckte Residentur (LAR) der Hauptverwaltung A in Washington
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/ ... dr-usa.pdf


...........................

Und natürlich gab es vor der Eröffnung der US Botschaft in Ostberlin Probleme. Beim MfS brannte die Luft.....
Als das Ende des Umbaus absehbar war, wollten sich die zuständigen MfS-Offiziere selbst vor Ort ein Bild machen. So wurde mit dem Generaldirektor des DAV, Herbst,
und dem amtierenden Direktor für Bau und Investitionen, Starick, in einem Gespräch am 16. September 1976 vereinbart, es sei „nach Abschluß aller Bau- und Nacharbeiten
im Objekt dem MfS an 2 bis 3 Tagen Gelegenheit zur ungestörten Besichtigung des gesamten Gebäudes und der installierten Anlagen zu geben“.12 Der „ungestörten Besichtigung“ stand jedoch die Arbeiterklasse im Wege, Bauarbeiter mußten auch noch über den 30. September hinaus ständig Nacharbeiten im Botschaftsgebäude ausführen.

Da intern für den Übergabetermin an die Amerikaner der 18. Oktober 1976 vorgesehen war, stand man beim MfS nun unter Druck. Die MfS-Spezialisten legten fest, am
15., 16. und 17. Oktober „die vom MfS geplanten Maßnahmen in der künftigen USABotschaft“ ausführen. Am 14. Oktober 1976 genehmigte MfS-Oberstleutnant Hackerodt, Abteilungsleiter der HA II/13, einen „Plan zur konspirativen Besichtigung der zukünftigen US-Botschaft“. Geklärt werden sollten die Sichtachsen aus der Botschaft, der mögliche Einbau von Technik und einiges mehr. Die Besichtigungsgruppe bestand aus Hauptmann Lindner HA II/3 und den drei Experten des Referats Elektronik, Major Mederacke, Hauptmann Aps, Oberleutnant Köden sowie Hauptmann Dönsch von der Funküberwachung. Das Gebäude sollte von den MfS-Leuten am frühen Morgen betreten werden, „da zu diesem Zeitpunkt noch Dämmerung herrscht und somit eine Beobachtung des Gebäudes von der US-Botschaft erschwert wird“. Den Generalschlüssel zum Betreten aller Räume stellte der Generaldirektor des DAV, Herbst bereit. Bauleiter Hoffmann wurde „zur Absicherung“ vor Ort bestellt. In der Umgebung des Gebäudes bezogen Beobachter des MfS Position, um gegebenenfalls vor einer Annäherung von amerikanischen Botschaftsmitarbeitern warnen zu können.13 So gut alles vorbereitet war, so unberechenbar waren die Amerikaner.

Als der Mitarbeiter der US-Botschaft Polanski unerwartet am 15. Oktober an der Tür des künftigen Botschaftsgebäudes in der Neustädtischen Kirchstraße erschien und Einlaß verlangte, wurde ihm dies von der anwesenden Wache verwehrt. Die Botschaft rief daraufhin sofort bei dem zuständigen Mitarbeiter des DDR-Außenministeriums Geyer an und legte Beschwerde ein. Geyer erklärte im Namen seines Ministeriums verbindlich, daß Mitarbeiter der US-Botschaft jederzeit das Gebäude betreten könnten. Der Generaldirektor des DAV wurde vom MfAA angewiesen, noch am gleichen Tag Vertreter der Botschaft durch das Gebäude zu führen.14 Allerdings befand sich der Generalschlüssel zu diesem Zeitpunkt nicht mehr beim DAV, sondern zur Fertigung einer
Doublette im Ministerium für Staatssicherheit. Bauleiter Hoffmann hatte ihn am Vormittag den Spezialisten der Abteilung E der HA II übergeben. Nun mußte das gute Stück auf schnellstem Weg wieder zum Dienstleistungsamt geschafft werden. Kaum war es mit einem Kurierfahrzeug dort eingetroffen, sagte die Botschaft den Besichtigungstermin wieder ab.

Unterdessen brannte im MfS die Luft. Auf Weisung des Leiters der Hauptabteilung II, Oberst Günter Kratsch, „wurde die für den 16. 10. 1976 geplante Aktion im ‚Haus des Handwerks‘ nicht durchgeführt“.15 Eine nachträgliche Fehleranalyse des MfS kam zu dem Ergebnis, daß die US-Botschaft durch das uneindeutige Verhalten des Dienstleistungsamtes mißtrauisch geworden sei. „In der operativen Arbeit“ seien deswegen „Schlußfolgerungen zu ziehen und bei allen Maßnahmen künftig besser alle Reaktionen der US-Botschaft in Rechnung zu stellen“.16
Am 23. Januar 1981 arbeiteten nach einer Aufstellung des MfS insgesamt 28 DAVAngestellte für die Botschaft der Vereinigten Staaten. 17 Wie viele von ihnen inoffizielle Mitarbeiter des MfS waren, geht aus der Unterlage nicht hervor.

Quelle: Dienst am Diplomaten
Die Überwachung von „bevorrechteten Personen“ in der DDR und das Dienstleistungsamt für Ausländische Vertretungen (DAV)
Jochen Staadt
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